Das P-Seminar „Leichte Sprache“ hatte spannenden Besuch:  Raphael Schrauth vom Würzburger Startup KLAO.

Neben seinem Sonderpädagogik-Studium auf Lehramt ist Raphael Schrauth als Experte für Leichte Sprache Mitarbeiter im Team des jungen Würzburger Startups KLAO um Gründer Fabian Schlausch.

KLAO ist im Rahmen des exist Gründungsstipendiums entstanden:  Gründungsinteressierte Studierende werden dabei unterstützt, sich selbstständig zu machen.

(https://www.sonderpaedagogik.uni-wuerzburg.de/b/forschung-und-projekte/klao/)

Die Idee hinter KLAO ist, für öffentliche Einrichtungen Texte in Leichter Sprache zu übersetzen. Das Besondere: Die digitale KI-gestützte Übersetzung, also „die technologische Innovation, ist mit menschlicher Expertise verbunden“, wirbt das junge Unternehmen. Durch die Einbindung von Menschen mit Lernbeeinträchtigungen, den PrüferInnen, wird auch eine Zertifizierung der KI-Übersetzungen ermöglicht.

Das kleine Unternehmen mit aktuell 10 Angestellten betreut bereits zahlreiche Kunden.

Wir bekamen sehr interessante Einblicke, wie man sich als junges Unternehmen bewähren kann: Man muss sich um Gelder für Förderungen bemühen, die dann wieder in weitere Entwicklungen investiert werden können.

Es war beeindruckend zu sehen, wie sich KLAO von den gängigen technischen Möglichkeiten abhebt: Der Nutzer kann den Sprachstil seiner Übersetzung auswählen, die KI schlägt zusätzliche Alternativen für Formulierungen vor und generiert gleichzeitig sogar eine Auswahl passender Bilder zu den Texten.

Herr Schrauth hatte drei Stationen für uns vorbereitet: drei Beispieltexte (ein Rezept, ein Gedicht von Erich Fried und eine kleine Erzählung) übersetzten wir an drei Stationen in Leichte Sprache: an  Station 1 persönlich, an Station 2 mit der Software KLAO und an Station 3 mit gängigen KI-Tools.

Wir stellten fest: Die KI-Tools wiesen sichtbare Qualitätsunterschiede auf; es dauert deutlich länger, selbst zu übersetzen; das Anordnen der Informationen funktioniert doch noch am besten über die menschliche Intelligenz; die Übersetzung des Gedichts bereitete der KI  – und auch uns  – die größten Schwierigkeiten.

Aktuell ist KLAO leider nur für öffentliche Einrichtungen zugänglich, aber wir erhielten Tipps, wie wir mit guten prompts auch die Ergebnisse der gängigen KI-Tools optimieren können.

Wir danken Raphael Schrauth sehr für seinen Besuch bei uns an der Schule und wünschen dem jungen Unternehmen weiterhin viel Erfolg!

Weitere Informationen zu KLAO: https://www.klao.eu/

Fotos: Kerstin Baumeister