Gesellschaftswissenschaften

Geschichte

Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise.

Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte.

(Kurt Tucholsky)

Die eigene Gegenwart als Teil einer geschichtlichen Entwicklung zu begreifen und zu erkennen, dass der persönliche Platz in der Welt nicht losgelöst von Vergangenem ist und nicht ohne Wirkung für Künftiges bleibt, sind wesentliche Ziele der Beschäftigung mit Geschichte überhaupt. Dabei kann man auf längst Vergessenes stoßen und Verlorenes wiederentdecken, Aktuelles verstehen oder Altes bestaunen. Auseinandersetzung mit der Geschichte heißt immer auch, Zusammenhänge herzustellen und den Bogen zu spannen von einer vielleicht fremden und rätselhaften Zeit zur eigenen Lebenswirklichkeit der Gegenwart.

Der schulische Geschichtsunterricht will derartige Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart vermitteln und damit die Orientierung in unserer Welt erleichtern. Historisches Bewusstsein ist damit auch ein zentraler Bestandteil politischer Bildung und soll dazu beitragen, aus der Kenntnis der Vergangenheit heraus in der Gegenwart verantwortungsvoll die Zukunft mitzugestalten.

Link zum aktuellen Lehrplan Geschichte

Grundlegende Daten und Begriffe (Unter- und Mittelstufe)

Grundlegende Daten und Begriffe (Oberstufe)

Geographie

Alexander von Humboldt verstand die Erde als ein Netz aus unendlich vielen Abhängigkeiten, in dem man keinen Faden berühren kann, ohne all die anderen in Schwingung zu versetzen.

Das Fach Geographie ist schon lange nicht mehr nur eine neue Bezeichnung für das oft verpönte Fach „Erdkäs“ von früher, in dem man gefühlt eine endlose Zahl an Hauptstädten und Flüssen auswendig lernen musste. Als Raum-, Gesellschafts- und Naturwissenschaft besitzt unser Fach heute mehr denn je eine Schlüsselstellung für viele Herausforderungen unserer Welt: Migration, Klimawandel, Umweltbelastung, Stadtentwicklung, Ressourcenverteilung und soziale Segregation sind nur einige Themenfelder, die einem spontan in den Sinn kommen.

Unsere jungen Geographen entwickeln im Unterricht nicht nur ökologisches Bewusstsein, sondern vor allem auch kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten, die in unzähligen Berufsfeldern hoch gefragt sind. Dabei ist es uns wichtig, die Welt nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch vor Ort in Form von Exkursionen oder Projekten zu erkunden.

„Eine Gesellschaft, die keine Ahnung vom Raum hat, in dem sie sich bewegt, tappt im globalen Dorf fast noch dümmer herum als eine, die nicht richtig schreiben und lesen kann.“ Christian Deysson

Lehrplan Geographie:

G9:

G8:

Projekte:

Die 5a besucht das Mineralogische Museum der Universität Würzburg

 Am Freitag, den 7.7.2023 besuchte die Klasse 5a im Rahmen des Geographie-Unterrichts das Mineralogische Museum der Universität Würzburg. Als Aufsicht begleiteten Herr Sahlmüller, Frau Kreher und Herr Ludwig die Klasse. Dort erklärten zwei Studentinnen alles über die verschiedenen Gesteine und den Aufbau unserer Erde. Bei der Führung konnte man viele Steine in die Hand nehmen und mit ihnen experimentieren; nach der Führung durften die Schüler noch ein Souvenir kaufen.

Lili Martin aus der 5a

Economics for Future

Unter diesem Titel lud die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Würzburg interessierte Schülerinnen und Schüler aus Mainfranken am 8. Juli 2019 zu einem Expertenforum ein, um sich  – angeregt durch die „Fridays for Future“-Demonstrationen – der Klimadiskussion zu stellen. Ziel der Fakultät war es, jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich von führenden Wissenschaftlern informieren zu lassen und mit ihnen über die Probleme und Lösungen des Klimawandels zu diskutieren. Als Experten geladen waren der Würzburger Klimatologe Prof. Dr. Heiko Paeth und Prof. Dr. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Sehr eindrücklich beschrieb Prof. Dr. Paeth die Folgen des Klimawandels in unserer Region, die er als „Hotspot“ des Klimawandels charakterisiert, da die Temperaturen in Mainfranken seit der Industrialisierung doppelt so stark gestiegen sind wie im globalen Schnitt. Die Auswirkungen sind für uns auch im Alltag spürbar. 2003 gab es erstmal seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen 35 Hitzetage in Unterfranken. Dieser heiße Sommer wurde damals als 500jähriges Ereignis angesehen. Doch bereits 2018 wiederholte sich der Hitzerekord. Prof. Dr. Paeth prognostiziert ab 2050 über 50 Hitzetage pro Jahr!

Der Klimawandel macht insbesondere Landwirten, Förstern und Winzern zu schaffen. Pflanzen, die früher im Maintal gediehen, halten der Hitze und Trockenheit häufig nicht Stand. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, orientieren sich Land- und Forstwirte inzwischen an den klimatischen Gegebenheiten von Zentral- und Südfrankreich.

Da Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, der klimafreundlich mit der Bahn anreisen wollte, leider nicht mehr rechtzeitig in Würzburg eintraf, hielt Prof. Dr. Peter Bofinger an dessen Stelle einen Vortrag über die Möglichkeiten und Auswirkungen einer CO2-Steuer. Er beleuchtete dabei insbesondere die Frage der Sozialverträglichkeit einer Kohlendioxidbesteuerung und ging auch auf die Problematik der internationalen Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen ein. Der ehemalige Wirtschaftsweise machte auch deutlich, dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht gegenseitig ausschließen.

Die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe des MGG, die an diesem Forum teilnahmen, zeigten sich sichtlich beeindruckt, aber auch schockiert über die regionalen Auswirkungen des Klimawandels. Es bleibt zu hoffen, dass Prof. Dr. Paeth recht hat, wenn er trotz alarmierender Forschungsergebnisse optimistisch bleibt und sagt: „Unsere Kinder haben gegenüber Wissenschaftlern den Vorteil, dass sie jung sind und dass sie viele sind. Sie werden von Politikern ernst genommen.“

Gisela Schrama

Religion

Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Informationen zur Fachschaft Religion:

Zu Selbstverständnis, Zielen und Inhalten des Faches Religionslehre

a) Evangelische Religionslehre: Leitlinien für den Evangelischen Religionsunterricht in Bayern

Der Evangelische Religionsunterricht hat im Fächerkanon der Schule die Aufgabe, der Kommunikation der Schülerinnen und Schüler mit der christlichen Tradition in der gegenwärtigen Welt zu dienen. Mit dem Religionsunterricht nimmt die Kirche Bildungsverantwortung in der pluralen Gesellschaft am Ort der Schule wahr. Sie tut dies in konfessioneller Deutlichkeit und ökumenischer Offenheit. Der Religionsunterricht geschieht unter den Gegebenheiten und Bedingungen der Schule und wird von Kirche und Staat gemeinsam verantwortet.

Aus dieser Aufgabe ergeben sich folgende Ziele:

  • Der Religionsunterricht informiert und orientiert über die christliche Tradition und ihre jüdischen Wurzeln, über die Kirche in Geschichte und Gegenwart, über Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs sowie über philosophische und außerchristliche Deutungen von Mensch und Welt. Er will den Schülerinnen und Schülern Wege zu einem lebensbezogenen Umgang mit der biblischen Überlieferung eröffnen.
  • Der Religionsunterricht bringt Fragen und Herausforderungen unserer Zeit zur Sprache, die Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit christlichem Glauben und Handeln anregen und sie ermutigen, vom Evangelium her Perspektiven für die eigene Orientierung zu entwickeln. Bei den damit verbundenen Lernprozessen sind die religiöse Entwicklung und Sozialisation der Schülerinnen und Schüler zu beachten.
  • Der Religionsunterricht fördert die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler; er will sie hinführen zu einem vor Gott verantwortlichen achtsamen Umgang mit Mensch und Welt. Er bietet den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der schulischen Möglichkeiten Lebenshilfe und Begleitung an. Dazu gehört auch, im Leben der Schule Raum zu schaffen für Innehalten und Feiern, für Gebet und Gottesdienst. Der Religionsunterricht unterstützt von seinem christlichen Menschenbild her soziales und kommunikatives Lernen; er fördert Toleranz und Empathie.
  • Der Religionsunterricht bringt die biblische Botschaft nicht nur als historisch Gegebenes zur Sprache, sondern will zugleich offen sein für die persönliche Anrede Gottes an den Menschen. Er will Wege zum Glauben eröffnen und Schülerinnen und Schülern dabei helfen, ihren Ort in der Gemeinschaft der Christen zu bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen, auch im Umgang mit bedrückenden Lebenserfahrungen, zu einem Leben aus der Hoffnung des christlichen Glaubens ermutigt werden.
  • Der Religionsunterricht ist heute geprägt von einer Vielfalt an Konzeptionen und Methoden. Seiner Aufgabe entspricht ein mehrdimensionales Lernen und Lehren. In der spannungsvollen Einheit von Wirklichkeitserfahrung und Glaubensauslegung begegnen sich im Unterricht Lernende und Lehrende als Personen mit einer je eigenen Geschichte. Dass der Religionsunterricht im Vertrauen auf Gott geschehen kann, schließt die Bejahung der menschlichen Grenzen allen Lehrens und Lernens ebenso ein wie die Möglichkeit, immer wieder neu anzufangen

( Die neuen „Leitlinien“ wurden im März 2004 von der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verabschiedet.)

b) Katholische Religionslehre: Ziele und Inhalte

Im Rückbezug auf die christliche Überlieferung erstrecken sich über alle Jahrgangsstufen grundlegende Lernbereiche, die an den Lehrplan der Grundschule anknüpfen:

Der Lernbereich Biblische Botschaft eröffnet einen situationsbezogenen Zugang zur Bibel, in deren Wort die Geschichte Gottes mit den Menschen gegenwärtig bleibt.
Im Lernbereich Christlicher Glaube und Weltdeutung wird kirchliche Glaubenslehre erfahrungsnah erschlossen und in Lebenskontexten der Heranwachsenden zur Sprache gebracht.
Der Lernbereich Christliche Spiritualität weckt Offenheit für religiöse Ausdrucksformen, die in Gebet, Meditation, Gottesdienst und Sakramenten zum Geheimnis Gottes hinführen.
Der Lernbereich Christliche Ethik und Lebensbewältigung bildet ethisches Handlungsvermögen aus und motiviert zur Ausrichtung an christlichen Wertvorstellungen.
Der Lernbereich Kirchengeschichte betrachtet Christsein unter sozialen und kulturellen Bedingungen einzelner Epochen und überprüft in erinnerndem Lernen heutige Orientierungen.
Der Lernbereich Interreligiöses und interkulturelles Lernen leitet zur Wahrnehmung fremder Glaubens- und Lebenswelten an und setzt sich mit ihnen in kritischer Toleranz auseinander.
….
In aufbauendem Lernen und altersgemäßer Weise sollen sich die Gymnasiasten diejenigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen einer religiösen Grundbildung aneignen, die es ihnen ermöglicht, den Glauben von seiner Mitte her zu verstehen und ihn in Wertschätzung zu leben. Solche bildungsfähigen Kernbereiche können über den Unterricht und die Schulzeit hinaus fortwirken und eine Grundlage für lebenslanges religiöses Lernen und mündiges Christsein bieten.

(Auszüge aus dem Fachprofil für den katholischen Religionsunterricht)

Beiträge zum Schulleben

Hier sind vor allem unsere ökumenischen Schulgottesdienste zu nennen, die wir in der Regel in der Kirche Mariannhill feiern:

  • zum Beginn des neuen Schuljahres
  • vor Weihnachten
  • (in der Passionszeit/Fastenzeit) vor Ostern
  • zur Entlassung der Abiturienten
  • zum Schluss des Schuljahres

Erfreulich ist, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachschaften bei der Vorbereitung und Gestaltung dieser Gottesdienste mitwirken.

Dem interreligiösen und interkulturellen Lernen dienen regelmäßige Besuche der jüdischen Synagoge (9. Klasse) bzw. einer muslimischen Moschee (8. Klasse).

In ökumenischer Kooperation:

  • Exkursionen zur Erkundung evangelischer und katholischer Kirchen in Würzburg
  • Einladungen von Vertretern des kirchlichen Lebens in den Unterricht (Mönche / Nonnen; Gefängnisseelsorger, Missionsärztin)
  • Besinnungstage für die 10. Klassen
  • In Planung: Begegnung mit Bahnhofsmission und Sektenbeauftragten der Diözese Würzburg

In unserer Kapelle (im Internatsgebäude) haben wir die Möglichkeit, Schülergottesdienste mit einzelnen Klassen bzw. Religionsgruppen zu feiern, z.B. im Advent oder in der Fastenzeit.

Unser Schulprojekt : École de la Solidarité in Dow-Bodié, Guinea

Seit einigen Jahren unterstützen wir durch Informationen (v.a. der jeweils neuen 5. Klassen) sowie regelmäßige Kollekten in den Schulgottesdiensten dieses Schulprojekt.

Schulprojekt Deshalb sollen an dieser Stelle einige Informationen zu diesem Projekt gegeben werden.

Dow-Bodie liegt in Guinea, 360 km nordöstlich der Hauptstadt Conakry und zählt mit umliegenden Weilern ca. 3000 Einwohner. Es ist das Heimatdorf der Familie Dr. Yango und Djiwo Diallo Keita. Nach Studium und Promotion im Fach Chemie lebte Yango Keita mit seiner Familie viele Jahre in Würzburg, wo sie Ehepaar Böske kennen lernten. Sie kehrten 1996 nach Guinea zurück.

In Dow-Bodie gibt es seit Jahren eine Frauenkooperative. Die eigenen leidvollen Erfahrungen der Frauen mit ihrem Analphabetismus weckten in ihnen den Wunsch nach einer eigenen Schule im Dorf, insbesondere für ihre Töchter. Nach einem Besuch von Aloys und Monika Böske in Guinea gründeten sie am 18. Mai 1999 zusammen mit Freunden einen gemeinnützigen Verein zum Bau einer Schule.

Bereits am 1. Nov. 2000 konnte eine dreiklassige Schule samt Wohnungen für die Lehrer und ein Brunnen eingeweiht werden. Der Unterricht begann mit 135 Schülerinnen und Schülern im ersten Schuljahr. Im Oktober 2002 wurde die Schule um drei Klassen und einen Speiseraum erweitert. Die Schülerinnen und Schüler erhalten täglich eine warme Mahlzeit. Auch viele Frauen des Dorfes lernen inzwischen in der Schule lesen und schreiben.

Weitere Informationen im Internet unter: SchulprojektDow-Bodie

Wirtschaft und Recht

MyGreenGoods – vom P-Seminar zum erfolgreichen Start-Up

Zu Beginn des Schuljahres 2018/19 traf sich das P-Seminar „Schülerfirma“ (Leitfach Wirtschaft und Recht) zum ersten Mal und wir starteten gemeinsam mit Frau Franke in ein spannendes Unternehmensjahr. Als Neulinge im Bereich der Betriebswirtschaft erhielten wir einen zweitägigen Crash-Kurs zum Thema Unternehmensgründung bei Herrn Prof. Dr. Müßig an der FH Würzburg-Schweinfurt. Nachdem wir vielzählige Ideen entworfen, überdacht und verworfen hatten, nahm unsere Unternehmensidee, ein Start-Up für Schulkleidung am MGG zu gründen, Formen an –  die Geburtsstunde der „MyGreenGoods“. Nach seiner Starthilfe stand uns Herr Prof. Dr. Müßig auch während unseres gesamten Unternehmensjahres mit seinem Rat, seiner Erfahrung und seiner konstruktiven Kritik zur Seite.

Die Unternehmensidee stand, nun galt es, die verschiedenen Arbeitsgruppen zu besetzen: Vorstandsvorsitz, Design, Marketing, Technik/Vertrieb und Finanz-/ Verwaltungsleitung. Um das nötige Startkapital zu erhalten, verkauften wir 61 Anteilsscheine à 10 Euro an Verwandte, Lehrer und Freunde. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken!

Nun ging es ans Eingemachte: Die Designgruppe entwarf den Briefkopf und entwickelte erste Skizzen für unser Logo. Gemeinsam arbeiteten wir in zahlreichen Sitzungen mit unserem Designer weiter an dem Aufdruck für unsere Schulkleidung. Die Finanz- bzw. Verwaltungsleitung kümmerte sich um die monatlichen Lohnzahlungen und die Kontoführung; die Marketinggruppe überlegte sich, mit welchen Werbestrategien man die Schüler am besten erreicht. Das Technik-/Vertriebsteam war zuständig, eine geeignete Firma fürs Produzieren und Bedrucken der Kleidung zu finden, die nachhaltig und trotzdem bezahlbar war. Mit unserem Druckpartner waren wir in der Lage, ökologisch und nachhaltig produzierte Fairwear-T-Shirts anzubieten. Wir legten während der ganzen Zeit viel Wert darauf, die Meinung unserer potentiellen Kunden, der Schüler und Lehrer, mit einzubeziehen, sodass wir viele Umfragen zur Farbwahl und der Wahl des Logos durchführten. Die spannendste Phase waren die zwei Bestellwochen, in denen wir in der großen Pause Samples zum Anprobieren bereitstellten und Bestellzettel und Geld entgegennahmen. Die große Nachfrage übertraf unsere Erwartungen noch! Nach einigen Wochen Wartezeit erhielten wir dann neun große, schwere Kartons Kleidung, die das kleine Elternsprechzimmer in ein Warenlager samt Logistik-Zentrum verwandelten. Nicht ohne Stolz konnten wir unsere Schulkleidung von dort aus an die Schüler und Lehrer verteilen. Beim Schulfest durften wir dann viele Schulhoodies und Schul-T-Shirts auf einmal bewundern. Nach einem herausfordernden Jahr ein großer Erfolg – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht!
Autor: MyGreenGoods

Foto 1: Claudia Wegmann, Foto 2: MyGreenGoods, Foto 3: MyGreenGoods

Von der Namensgebung bis zum Endprodukt – das Schülerunternehmen des MGG

Stress, Spaß, Arbeit – so könnte man die Zeit im P-Seminar „Schülerunternehmen“ schlagwortartig beschreiben. Unter der Leitung von Frau Franke haben wir uns zu Beginn der 11. Klasse zusammengesetzt und standen vor der großen Aufgabe, das vorgegebene Thema „Schülerunternehmen“ in die Tat umzusetzen. Dabei stellten sich uns einige Fragen: Was sind die verschiedenen Aufgaben in einem Unternehmen? Wie macht man mit möglichst wenig Aufwand den größten Gewinn? Lässt sich diese umfangreiche Aufgabe von uns überhaupt stemmen?
Um eine Antwort auf diese Fragen zu erhalten, war professionelle Hilfe nötig. Diese holten wir uns bei/von Prof. Dr. Müßig an der FHWS. Bei mehreren Treffen haben wir einen Einblick in die Bereiche Teambildung, Unternehmensgründung, Ideensammlung und Produktentwicklung erhalten. Doch die Realität stellte sich als deutlich vielschichtiger heraus als zunächst erwartet. Trotz guter Beratung hat es einige Zeit gedauert, bis wir uns in unsere bevorstehende Aufgabe eingefunden hatten. Bevor wir mit der konkreten Umsetzung beginnen konnten, musste ein Startkapital aufgebracht werden, welches wir durch den Verkauf von Anteilsscheinen akquirieren konnten. Nach und nach wurden die verschiedenen Bereiche des Unternehmens zum Leben erweckt: Einzelne Schüler vertraten die Firma nach außen, andere kümmerten sich um Finanzen und Buchhaltung, weitere sorgten für die Produktentwicklung und Herstellung. Unter dem Namen GreenPhönix Creations begannen wir, Altglas zu recyceln und dieses mit Farben und Bändern zu verschönern. Kaum hatte der Verkauf gestartet, strömten bereits die Kunden bei Schulveranstaltungen zu unseren Verkaufsständen. Von diesem plötzlichen Erfolg waren wir selbst überrascht und mussten daher schnell für Nachschub sorgen. Auch neue Produktideen (siehe Bild) fanden schnell Anklang bei den Kunden. Vor allem unser Oster-Special (siehe Bild) ließ unsere Einnahmen, sogar durch außerschulische Bestellungen, in die Höhe schnellen. Unsere anfänglichen Sorgen, zu wenig Geld zu erwirtschaften und dem in uns gesetzten Vertrauen der Anteilseigner nicht gerecht zu werden, wandelten sich in die Befürchtung, die Nachfrage nicht bedienen zu können. Zu dieser Zeit hatte eine reibungslose Produktion oberste Priorität, welche nur durch den Zusammenhalt des gesamten Teams bewältigt werden konnte.
So konnte bei unserer Abschluss-Hauptversammlung den Anteilseignern neben ihrem eingesetzten Kapital auch ein beachtlicher Gewinn ausgeschüttet werden. Nach gelungenem Abschluss unserer unternehmerischen Tätigkeit konnten wir in einem abschließenden Gespräch Prof. Dr. Müßig von unserem erfolgreichen und gleichzeitig herausfordernden Jahr als Jungunternehmer berichten. Auch mit Frau Appel vom Würzburger Start-up Garten Fräulein haben wir unsere Erfahrungen ausgetauscht und konnten feststellen, dass die bei uns entstandenen Probleme auch bei größeren Unternehmen auftauchen. Rückblickend war das Jahr als Jungunternehmer eine interessante Erfahrung. Wir bedanken uns hiermit nochmal herzlich bei allen unseren Unterstützern.

Das GreenPhönix Team

Ethikunterricht am MGG

Wir leben in einer Zeit, die sich vor dem Hintergrund der Globalisierung und der Digitalisierung rasch verändert und damit – neben den traditionellen – auch viele neue ethische Fragestellungen aufwirft, welche zudem oft einen ganz direkten Bezug zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen haben: Somit setzen technologische, digitale oder soziale Kompetenzen immer auch ein breites Fundament von Werten voraus.

Hier setzt ein moderner und nachhaltiger Ethikunterricht an und unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, sich selbständig ein belastbares und fundiertes Wissen auch und gerade zu aktuellen Themen anzueignen, um damit verbundene ethische Fragestellungen aufzuwerfen, in diesem Kontext formulierte Argumente abzuwägen und am Ende eine ethisch begründete eigene Position einnehmen zu können.

Lehrplaninhalte bezogen auf einzelne Jahrgangsstufen

Der langsame Übergang vom G8-Lehrplan zum G9-LehrplanPLUS bringt die Tatsache mit sich, dass die Lehrplaninhalte sich – gerade an den Schnittstellen – je nach Jahrgangsstufe jährlich ändern. Deshalb empfiehlt sich bei Interesse ein Blick auf die Internetseite des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung München:

https://www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/lehrplan/

Politik und Gesellschaft

Der schlimmste Analphabet ist der politische Analphabet.
                                                                          (Bertholt Brecht)

Ziel des Unterrichts im Fach Politik und Gesellschaft ist die Demokratiefähigkeit junger Menschen. Im Zentrum des Faches steht der Mensch als soziales und politisches Wesen, das sich in eigenem Interesse mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigt. Gegenstände des Unterrichts im Fach Politik und Gesellschaft sind ausgehend von der Erfahrungswelt der Jugendlichen zentrale Formen, Regeln und Veränderungsprozesse des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung der staatlichen Ordnung und die Möglichkeiten der politischen Mitgestaltung auf den verschiedenen politischen Ebenen. Die Politologie und die Soziologie sind die zentralen Bezugswissenschaften des Fachs.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln auf der Grundlage des im Grundgesetz verankerten Menschenbilds systematisch Demokratiekompetenz, die sie dazu befähigt, sich in der modernen Gesellschaft zu orientieren, politische Urteile zu reflektieren sowie sich eigenständig zu informieren, um politische Entscheidungen zu treffen und Verantwortung in Staat und Gesellschaft zu übernehmen.

Sie erkennen die Möglichkeiten politischer Teilhabe und Einflussnahme in einer föderal und sozialstaatlich verfassten Demokratie und sind in der Lage, gegenwärtiges Geschehen im unmittelbaren Umfeld sowie im nationalen und internationalen Rahmen reflektiert und werteorientiert zu beurteilen. Der rasche Wandel in Staat und Gesellschaft und damit verbundene grundlegende Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden den Jugendlichen bewusst. Sie erkennen in der Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Streitfragen Gestaltungsspielräume und erörtern alternative Lösungsansätze für die Bewältigung aktueller und künftiger Probleme. Die Gestaltung der politischen Ordnung begreifen sie als Aufgabe und Verantwortung in der Gegenwart und für die Zukunft.

Das Fach Politik und Gesellschaft fördert eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Diese Werteorientierung setzt ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung, gründet sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit als fundamentale Prinzipien, insbesondere auf die Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte, und schließt die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen ein. Schülerinnen und Schüler erkennen durch die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern und mit freiheitsgefährdenden Gegenmodellen zur Demokratie die Notwendigkeit der Wertgebundenheit unserer Demokratie. Beispiele aus der aktuellen Diskussion verdeutlichen das Spannungsverhältnis von Selbstverwirklichung im Rahmen bürgerlicher Freiheiten und Integration in die Gesellschaft. Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft werden durch die Einsicht in die Notwendigkeit von Kompromissen und die Lösung von Konflikten nach demokratischen Spielregeln gefördert. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler die Regeln für ein friedliches Austragen politischer Konflikte kennen und beachten lernen sowie die Bereitschaft entwickeln, Kritik aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Thematisierung unterschiedlicher Lebensformen und Vorstellungen sowie der immer wieder zu leistende Perspektivenwechsel tragen zur Herausbildung von Empathie und Toleranz auf der Basis eines gesicherten Wertefundaments bei.

Dem Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler kommt im Fach Politik und Gesellschaft eine ganz besondere Bedeutung zu. Im Unterricht werden Ereignisse und Entwicklungen thematisiert, die die Schülerinnen und Schüler unmittelbar oder mittelbar betreffen, vom lokalen bzw. regionalen und nationalen Geschehen bis hin zu europaweiten und weltpolitischen Vorgängen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden, und werden auf ihrem Weg zu mündigen, wertorientierten und rational handelnden Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern unterstützt. Sie können einerseits selbstbewusst eigene Interessen vertreten, zeigen sich andererseits aber auch verantwortungsbewusst, konsensfähig und tolerant und sind in der Lage, sich in die Schulgemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt zu integrieren. Der Unterricht im Fach Politik und Gesellschaft darf nicht indoktrinieren und basiert stets auf der Werteordnung des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung.

Gute Hilfe zum Verständnis der aktuellen Geschehnisse in der Politik

Das Fach Politik und Gesellschaft ist besonders in der Oberstufe sehr wichtig, da es entscheidend zur politischen Bildung beiträgt und aktuelle (politische) Situationen auf der Welt sehr gut erklärt werden

Hilft Schülern eine Idee vom internationalen Weltgeschehen und der Politik zu bekommen

… ist wichtig für die Allgemeinbildung…befasst sich als eines der wenigen Fächer auch mit aktuellen Begebenheiten

… ist interessant

… hilfreich im Prozess der politischen Meinungsbildung

… informativ

… sollte schon früher unterrichtet werden, weil Politik wichtig ist und das selbstständige Denken fördert. Man lernt viel über Zusammenhänge und globale Ereignisse. Aber eine Stunde pro Woche ist meiner Meinung nach zu wenig für ein Fach, das Schüler so umfassend bildet

Im Fach Sozialkunde verknüpfen wir theoretische Modelle mit aktuellen Ereignissen in der Politik. Dadurch erhalten Schüler einen Einblick in verschiedene politische Geschehnisse

… ist eine gute Möglichkeit politische Zusammenhänge kennen zu lernen und zu verstehen. Mich interessieren dabei besonders die internationalen Beziehungen. Wir alle haben mit 18 Jahren die Möglichkeit wählen zu gehen. Ich finde es wichtig im Sozialkundeunterricht über das nötige Basiswissen aufgeklärt zu werden

Meiner Meinung nach ist Sozialkunde ein wichtiges Fasch, da man die Strukturen des eigenen Staates kennen lernt und weiß, wie der Staat funktioniert, in dem man lebt. Leider ist die Stundenanzahl für diese Vielzahl an Informationen viel zu wenig und man tut sich schwer alles zu verstehen und zu merken

Gesellschaftliche Zusammenhänge sowie soziale und kulturelle Hintergründe werden umfassend und anschaulich vermittelt

… ist Geschmackssache. Da man nur eine Unterrichtsstunde in der Woche hat, muss man sich (wenn Interesse besteht) zusätzlich zu Hause damit intensiv beschäftigen. Doch für diesen Aufwand beginnt man die Politik besser zu verstehen und lernt etwas für sein Leben

… hat mir geholfen, einen Überblick über politische und gesellschaftliche Strukturen zu gewinnen und aktuelle Problematiken in diesen Bereichen zu diskutieren

Klasse 11b besucht Stolpersteine rund um das MGG

„Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“ (Holocaust-Überlebender Max Mannheimer)

Kaum ein anderer Abschnitt deutscher Geschichte beeinflusst Politik und Gesellschaft noch heute so sehr wie die Jahre der NS-Herrschaft, die von Krieg, Diktatur und dem Völkermord an 6 Millionen Juden sowie der Ermordung von über 7 Millionen Kriegsgefangenen, Zivilisten, anderer Ethnien und Nationalitäten sowie Minderheiten geprägt war. Hinter diesen unfassbaren Zahlen verbergen sich individuelle Schicksale, Familientragödien und unendliches Leid, das die Menschen erfahren mussten. Gleichzeitig verwehrte man den Opfern und ihren Angehörigen jegliche Form der Erinnerung und damit verbundenen Trauerbewältigung – meist nicht einmal ein würdevolles Grab. Dieses Vorgehen der Nationalsozialisten hatte Kalkül, sollte doch eine ganze Volksgruppe durch die Massenvernichtung aus dem kulturellen Gedächtnis gelöscht werden. Bereits während der Herrschaft der Nationalsozialisten wehrten sich die Menschen gegen diesen akribisch geplanten Gedächtnismord, ein Vorhaben, das auch heute noch die gleiche Brisanz und Wichtigkeit besitzt. Im Lehrplan der 11. Jahrgangsstufe befassen sich Schülerinnen und Schüler unter anderem mit Formen des Erinnern an Holocaust und Shoa.

Eine weit verbreitete, den Schülern grundsätzlich bekannte Erinnerungsform stellen die von Gunter Demig erarbeiteten Stolpersteine dar, wie sie auch in Würzburg zahlreich zu finden sind. Die kleinen Gedenksteine sollen an das Schicksal einzelner Menschen erinnern. Jeder Stein trägt bewusst nur den Namen eines Opfers, verlegt am letzten Wohnort. Das Stolpersteinprojekt zielt bewusst darauf ab, sich von den zentralen, monumentalen Mahnmahlen abzuheben, doch so geraten die winzigen, bronzefarbenen Steine auch schnell in Vergessenheit – eine Erkenntnis die auch die Jungen und Mädchen der 11b gemacht haben. Daher informierten wir uns bewusst im Geschichtsunterricht über Steine rund um das MGG und besuchten die Ansammlung am Zwerchgraben, genau gegenüber unseres Haupteingangs. „Ich laufe hier jeden Tag vorbei, bin bestimmt sogar schon mal darauf getreten, aber jetzt wird mir erst bewusst, das sie hier liegen.“, äußerte eine Schülerin bei der Begehung des Gedenkortes. „Ziemlich erschreckend, dass wir hier jeden Tag zur Schule gehen und früher hier so ein grausamer Ort war.“, ergänzte eine Klassenkameradin. Explizit habe man die Steine nur am Rande wahrgenommen, so die Klasse. Die Klasse war sich einig, dass sie nach dem Unterrichtsgang viel sensibilisierter und aufmerksamer die Gedenksteine wahrnehmen werde.

Doch warum findet sich gerade in der Nähe des MGG eine solch große Fläche an Steinen? Auch auf diese Frage erhielten die Jugendlichen eine Antwort: Hier befand sich das Gestapo-Notgefängnis Friesstraße für ausländische Zwangsarbeiter. Außerdem stand auf dem Gelände eine Baracke, in der über einen kurzen Zeitraum ca. 59 Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg untergebracht waren. Im Schuljahr 2017/2018 erarbeiteten Schülerinnen und Schüler des MGG ein Gedenkmal und organisierten eine Gedenkausstellung zu diesem geschichtsträchtigen Ort. Die Informationstafeln hängen in unserem Schulhaus aus. Mithilfe dieser informierte sich die 11b auch zu diesem geschichtsträchtigen Ort.

Das Projekt „Stolpersteine“ ist international nicht unumstritten. Auch die Klasse sieht es durchaus kritisch und bewertet diese Form des Erinnerns differenziert. Allerdings führe es uns immer wieder vor Augen, warum es wichtig ist, für Demokratie und Menschenrechte einzustehen. „Es macht den Menschen, die die Steine sehen auch klar, warum so etwas nie wieder passieren darf!“, so das Fazit eines Schülers der Klasse.

Text und Fotos: Simone Siedler

Digital EU – and YOU?!
Zwölftklässler erstellen Projektbeiträge zum 68. Europäischen Wettbewerb  

Wie stellst du dir die EU der Zukunft vor? Welche Chancen und Risiken bietet die Digitalisierung für die Umwelt der EU? Wie verändert die Digitalisierung unseren Lebensstil in Europa? Welche neuen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet die digitale Welt den Künsten in Europa? 

Der 68. Europäische Wettbewerb lud in diesem Schuljahr wieder ein, sich in einfallsreicher Weise mit Themen rund um Europa zu beschäftigen. „Digital EU – and YOU!?“ lautete das Motto des ältesten Schülerwettbewerbs in diesen außergewöhnlichen Zeiten. Ziel der Initiatoren war es, den Schülerinnen und Schülern durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung die Möglichkeit zu geben, ihre pandemiebedingt überwiegend digitale Lebenswelt kreativ und kritisch zu reflektieren.  

Diese Chance nutzten auch die drei Sozialkundekurse der Q12 des MGG. Man kann fast schon von einer liebgewonnenen Tradition sprechen, wenn die Schülerinnen und Schüler sich um die Herbstferien herum mit den Aufgabenstellungen vertraut machen und bis nach den Weihnachtsferien in Kleingruppen an ihren Projektbeiträgen tüfteln – dieses Schuljahr jedoch unter besonderen Voraussetzungen. 

Insgesamt beteiligten sich 42.813 Schülerinnen und Schüler am 68. Europäischen Wettbewerb – ein Rückgang der Beteiligung um 43% laut Homepage des Veranstalters „Europäische Bewegung Deutschland e. V.“So forderten die erschwerten Bedingungen der Pandemie bei diesem Unterrichtsprojekt ebenfalls ihren Tribut: Vor allem das Einreichen plastischer Arbeiten gestaltete sich als äußerst schwierig in Zeiten von Schulschließung und Distanzunterricht. Zu Beginn des ersehnten Wechselunterrichts war die Abgabefrist dann leider bereits verstrichen, weshalb auch wir in diesem Jahr schweren Herzens auf eine Einreichung verzichten mussten.  

Trotz all der Widrigkeiten waren die Schülerinnen und Schüler wieder mit Feuereifer bei der Sache und es entstanden geistreiche und talentierte Beiträge, die einen Einblick geben, wie reflektiert und kritisch sich die heutige Jugend mit dem Europa der Zukunft auseinandersetzt! 

Smart Village:

Radiosendung:

In this wonderful World:


Autorin: Simone Siedler
Fotos: Simone Siedler, Christoph Ries 

Teilnahme des W-Seminars „Fußball und Politik“ am Online-Angebot „UniBib für Schulen“ der Universitätsbibliothek Würzburg 

Der Fußballsport begeistert Menschen auf der ganzen Welt. Die Faszination des Spiels hat Sponsoren und wirtschaftliche Ressourcen zum Fußball geholt. Politiker nutzen die Macht, die der Sport ausübt, aber auch Akteure im Sport üben Macht in vielerlei Hinsicht aus. Zudem bestimmen Sportler und Funktionäre gesellschaftliche Entwicklungen und prägen so den gesellschaftspolitischen Diskurs. Ziel dieses Seminars ist es also, die Verquickungen von Fußball mit Prozessen von Macht und Politik anhand verschiedener Fallstudien aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten, wobei natürlich nicht nur eingefleischte Fußballfans, sondern auch Schülerinnen und Schüler, die sich für neue Perspektiven in Geschichte und Gegenwart begeistern können, am Seminar teilnehmen.  

Was lag demnach bei der Planung des Seminars – noch bevor überhaupt abzusehen war wie sich das Schuljahr 2020/2021 aufgrund der Corona-Pandemie von den vorherigen unterscheiden würde – näher, als Exkursionen und Gesprächsrunden bei regionalen Vereinen zu planen? Spannend und mit viel Alltagsnähe die Seminarthemen zu erschließen und so neue Blickwinkel in den „Volkssport der Deutschen“ zu gewinnen, das war die eigentliche Leitlinie des Seminars. Doch auch die Planungen des W-Seminars mussten sich den äußeren Umständen anpassen, Exkursionen und Ausflüge waren demnach im gesamten Schuljahr nicht möglich. Umso glücklicher waren alle KursteilnehmerInnen, dass zumindest der Blick hinter die Kulissen der Universitätsbibliothek – wenn auch digital – weiterhin möglich war. Denn unzählige Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten schwirrten den Schülerinnen und Schülern durch den Kopf, bevor sie mit den ersten Arbeitsschritten der Seminararbeit anfingen: „Wie finde ich Literatur für meine Seminararbeit? Welche Informationen aus dem Internet sind zitierfähig? Darf ich Informationen auch aus Wikipedia nutzen?  

Das W-Seminare „Fußball und Politik“ im Leitfach Sozialkunde bekam hier wertvolle Unterstützung durch das Onlineangebot „Uni-Bib für Schulen“ der Universitätsbibliothek Würzburg. In einem speziell für Lernende konzipierten Workshop wurden sie Anfang Januar über den Bibliotheksbestand, die Zentral- und Teilbibliotheken und die Ausleihmodalitäten informiert. Anschließend vertieften die 11 TeilnehmerInnen ihre Kenntnisse im Bereich der Literaturrecherche, bevor sie bei einer virtuellen Rallye ihre neu gewonnenen Fertigkeiten in die Tat umsetzen durften und in einem Kahoot!-Quiz ihr Wissen testen konnten. Gegen Ende des 90-minütigen Kurses konnte jeder seinen persönlichen Universitätsausweis online beantragen. Das Einzige, das dann noch einer erfolgreichen Literaturbeschaffung im Wege stand, war leider die Tatsache, dass auch die Universitätsbibliothek pandemiebedingt geschlossen hatte.  

Autorin: Simone Siedler
Foto: Simone Siedler 

Sketchnotes im Unterricht: Die Grundrechte als „visuelle Notizen“ 

„Denke jetzt einmal nicht an ein rotes Auto!“ Sofort entsteht ein Bild im Kopfein rotes Auto. 

Unser Denken wandelt gesprochene Worte unumgänglich in Bilder um. Diese Fähigkeit wird auch „visuelles Denken genannt. Für den Alltag, in dem wir eine unzählige Flut an Informationen aufnehmen, bietet diese kognitive Strategie einen entscheidenden Vorteil: Dem Gehirn gelingt es so besonders schnell, die Masse an Reizen, die auf es einströmen, zu verarbeiten und zu speichern. Dieser „Bildüberlegenheitseffekt“ – also die Überlegenheit von visuellen Vorstellungen bei der Informationsaufnahme – bietet auch zahlreiche Vorteile für den Unterricht, die – gezielt eingesetzt – den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler unterstützen können. Die Universität Princeton belegte dies sogar mit einer eigenen Studie: Studierende und Lernende, die Unterrichtsinhalte handschriftlich protokollieren und sich Notizen dazu anfertigen, behalten Inhalte schneller als jene, die die identischen Inhalte mit einem Laptop während der Vorlesung festhalten. Dadurch, dass Inhalte bereits gefiltert werden und sie zudem in eigene Worte umgewandelt werden müssen, knüpft das Gehirn an bereits bestehendes Vorwissen an und es gelingt besser, Zusammenhänge herzustellen. Somit unterstützt die Visualisierung den Lernprozess und festigt neu erworbenes Wissen. Einen weiteren Grund, vermehrt auf Bilder beim Lernen zu setzen, liefert auch die Dual-Coding-Theory: Informationen aus Text und Bild prägen sich demnach deutlich nachhaltiger ein als rein textbasierte Informationen.  

Soweit die Theorie – aber was sind nun Sketchnotes? 

Darunter versteht man „visuelle Notizen“, also einfach gezeichnete Bilder, die die Lerninhalte in simpler Form darstellen. Ihr Ziel ist es, Informationen und Gedanken auf anschauliche Weise begreifbar zu machen, im Grunde also „Denken mit dem Stift“. Wichtigste Grundlage ist dabei vor allem die Lenkung des Auges auf das Wesentliche und die Schaffung von Strukturen und Hierarchien, die dem Gehirn helfen, Informationen aufzunehmen und gedankliche Verbindungen zueinander herzustellen sowie Zusammenhänge aufzuzeigen. Die Qualität der Zeichnungen spielt dabei keine Rolle. 

Anwendung im Sozialkundeunterricht 

Die Anwendungsbereiche im Unterricht sind vielfältig. Sketchnotes lassen sich beispielsweise als Lerngrundlage für Schulaufgaben anfertigen, können als Hilfestellung bei Referaten dienen, Tafelbilder einprägsamer machen oder als Methode der Textarbeit angewendet werden. Viele Schülerinnen und Schüler verschönern auf diese Art bereits Hefteinträge oder Präsentationsplakate. Eigentlich also eine simple und effektive Methode, die mit ein wenig Übung eine große Bereicherung für die Schülerinnen und Schüler darstellen kann. 

Um diese Methode näher kennenzulernen, fertigte die Klasse 10b in mehreren Sozialkundestunden eigene Sketchnotes zu verschiedenen Grundrechten an. Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen, durften die Jungen und Mädchen selbst ein Grundrecht aus dem Grundgesetz auswählen und ihr Können an diesem unter Beweis stellen. In einer abschließenden Reflexionsphase stellte die Klasse überwiegend fest, dass das Erschließen und Aneignen von Inhalten auf diese Weise nicht nur Spaß bereitet, sondern tatsächlich hilft, sich den individuell erarbeiteten Stoff effektiver einzuprägen und ansprechender anderen zu präsentieren. 

Das Fazit der Klasse: Sketchnotes sind eine Methode, die ihren Lernprozess und die schulische Arbeit definitiv bereichern kann.  

Autor: Simone Siedler
Foto: Simone Siedler 

Q12: Analyse internationaler Konflikte 

Die Analyse internationaler Konflikte zählt zu den wichtigsten Themen politischer Bildung. Eine Konfliktanalyse wird herangezogen, um eine differenzierte Sichtweise auf komplexe Sachlagen zu entwickeln. Somit dient sie als Basis für die Entwicklung von Lösungsstrategien. Kriterien, die zur Beurteilung der Konfliktlage eingehender untersucht werden müssen sind: die Konfliktgenese, die Rechtfertigungen der Konfliktparteien, die Präsenz des Konflikts in der Öffentlichkeit, die geltende Rechtslage, der aktuelle Stand der Dinge sowie die Zukunftsperspektiven des Konflikts.  

Im Sozialkundeunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe im Halbjahr 12/2 mit internationaler Politik. Hierbei spielen auch aktuelle globale Konflikte eine zentrale Rolle. Auf Basis ihrer Erkenntnisse und ihres Wissens fertigten die Kollegiatinnen und Kollegiaten daher in Einzel- und Partnerarbeit Konfliktanalysen zu weltweiten Auseinandersetzungen an. So wählten sie etwa den Nahostkonflikt, die Auseinandersetzungen in Nigeria, den Kaschmirkonflikt oder den Drogenkrieg in Mexiko als Untersuchungsgegenstände aus. Es entstanden höchst informative Beiträge: 

Proteste in Hongkong

Drogenkrieg in Mexiko

Autor: Simone Siedler
Bilder: Simone Siedler, Christoph Ries