Mit Herrn Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, und Herrn Dr. Riccardo Altieri, dem Leiter des Johanna-Stahl-Zentrums für jüdische Geschichte in Unterfranken, konnten wir am 10.01.2024 für unsere Veranstaltung zum Thema „Jüdisches Leben in Würzburg“ gleich zwei hochkarätige Gäste am MGG begrüßen.

Herr Dr. Altieri führte die Zuhörer zuerst in einem schnellen, aber stets gut nachvollziehbaren Parcoursritt durch die jüdische Geschichte, um dann intensiv auf die Entstehung und Verbreitung des Antisemitismus einzugehen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung beantwortete Herr Dr. Josef Schuster dann bereitwillig und sehr charmant die Fragen der vier Moderatoren und zwei Moderatorinnen aus der 11. Jahrgangsstufe. Während der gesamten Gesprächszeit spürte man, wie wichtig es Herrn Dr. Schuster ist, zu differenzieren und aufzuklären, egal ob die Fragen auf das Amt des Zentralratsvorsitzenden, die religiöse Ausrichtung der jüdischen Gemeinde oder die Rolle der sozialen Medien bei der Verbreitung des Antisemitismus abzielten. Insbesondere zeigte sich diese feine, stets sehr nuancierte Betrachtungsweise auch bei der Bewertung der aktuellen politischen Lage im Nahen Osten. Für ihn persönlich steht eines fest: „Gegen Antisemitismus helfen nur drei Dinge: Bildung, Bildung, Bildung. Denn niemand wird als Antisemit geboren.“

Die Veranstaltung stimmte am Ende alle hoffnungsvoll, dass Bildung und die unermüdliche Bereitschaft zum Dialog doch etwas bewirken können.