Unsere Schüler der Q11 und Q12 hatten am 24.10.2018 die Gelegenheit, sich bei einem englischsprachigen Vortrag eingehend über das Thema Einwanderung und multikulturelle Gesellschaft in den Vereinigten Staaten  zu informieren. Dr. Markus Hünemörder, Lehrbeauftragter am Amerikainstitut der LMU München, gab einen einprägsamen Überblick über die Geschichte der Einwanderung in die USA und damit verbundene gesellschaftspolitische Fragen und Probleme.

 

Bekanntlich waren die USA von Beginn an eine Einwanderungsgesellschaft. Sehr anschaulich zeigte der Vortrag anhand verschiedener Videoclips, dass selbst die aus der amerikanischen Serie allseits bekannte Familie Simpson einen Migrationshintergrund hat, und Homer Simpson – diese uramerikanische Figur – gehört der zweiten Generation einer Einwandererfamilie an!

Besonders aufschlussreich waren die Verbindungen, die zwischen der aktuellen aufgeheizten Situation im Dunstkreis von Präsident Trumps Einwanderungspolitik und der langen Geschichte der Einwanderung gezogen wurden.
Derzeit erleben die USA die zahlenmäßig größte Einwanderungswelle ihrer Geschichte und gleichzeitig die größte Diversität an Einwanderern. Allein schon die Zahlen sind beeindruckend: Durchschnittlich gibt es pro Jahr etwa eine Million legale Einwanderer in die USA. Dazu kommt die illegale Einwanderung, die naturgemäß schwer zu beziffern ist.
Die Angst vor illegalen Einwanderern wird auch in einer Folge der Simpsons kommentiert. Ein Videoclip zeigt, dass nicht nur Donald Trump Zäune und Mauern bauen will, um Einwanderer abzuhalten. Auch die Einwohner Springfields bauen eine Mauer, um sich vor den Einwohnern der Nachbarstadt Ogdenville zu schützen.

Dr. Hünemörder greift damit die hochaktuellen Entwicklungen wie die gegenwärtige Einwanderungswelle aus Lateinamerika auf – auch wenn es sich bei den Simpsons ironischerweise um norwegisch-stämmige Immigranten handelt. Marge Simpson ist eine überzeugte Liberale, aber als sie hört, dass Maggie, ihre Kleinste, anfängt zu sprechen wie die Ogdenvillians, fordert auch sie: „Kick them out, build a wall!“ Abschließend zeigt Dr. Hünemörder einen Ausschnitt aus einer Folge, in der es darum geht, wie die Einwohner Springfields letztlich doch beschließen, die Mauer mit einer Tür zu versehen, da sie die Ogdenvillians (und ihre Arbeitskraft!) vermissen. So bleibt am Schluss die klare Botschaft: Einwanderung bereichert die (amerikanische) Gesellschaft.
(Hönig, Schrama)